Das Pumpwerk, das erstmals im Jahr 1585 errichtet und 1730 vollständig renoviert wurde, wurde in den historischen Aufzeichnungen als die einzige technische Einrichtung zur künstlichen Wasserförderung in der Stadt Bern erwähnt. Nach der Fertigstellung dieses bemerkenswerten Werks berichtete der Chronist seinerzeit: «Am 8. Oktober 1585 spielte die Wasserkunst zum ersten Male»

Eine historische Zeitachse

Bis 1800

Die Rekonstruktionsskizze aus 1927 zeigt, wie das hölzerne Pumpwerk vor 1800 funktionierte:

Drei hintereinander geschaltete Wasserräder aus Holz mit einem Durchmesser von rund 2m 60, erzeugten über Nocken an der verlängerten Radachse Hub- und Senkbewegungen an jeweils zwei Pumpenstangen. Diese standen in einem Grundwasserbecken unter dem Haus, in das mehrere nachbarliche Quellfassungen mündeten. Durch das Eigengewicht der Pumpstangen beim Niedergang, wurde das Wasser in die Steigleitung gepresst.

Plaquette

Bis 1900

Im selben bauernhausähnlichen Gebäude mit Sandsteinmauern brachte 1881 eine neue mechanische Pumpenanlage der Maschinenfabrik Louis Giroud, Olten, das Wasserhebewerk auf den neusten Stand der Technik.

Es wird zwar noch immer das Prinzip der Kolbenpumpe genutzt, der Antrieb erfolgt jedoch neu über eine Girard-Wasserturbine. Nach der Inbetriebnahme speiste das neue Pumpwerk wohl, wie die Vorgängeranlage auch, ein Reservoir im Galgenhubel, von welchem das Wasser über die Schwerkraft zum Hauptreservoir auf der Kleinen Schanze geleitet wurde. Nach 1900 wurden rund 60 Liter / M. hauptsächlich dem Inselspital zugeführt. 30 Liter / M wurden (nach Überlieferung) nach wie vor der Kleinen Schanze zugeführt, um dort einen kleinen Wasserfall zu speisen.

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Bis Heute

Spätere Konzeptionen der Wasserversorgung der Stand Bern machten die aufwendige und vergleichsweise wenig ergiebige Pumpenanlage in der Brunnmatt obsolet. So wurde diese 1911 stillgelegt und geriet in Vergessenheit.

Heute schlummert die alte Anlage im Dornröschenschlaf und wartet darauf, zu Vorführungszwecken wieder zum Leben erweckt zu werden. Der kleine, nostalgische Riegelbau steht unter Denkmalschutz und das alte Giroud-Pumpwerk gilt als «schützenswertes Industriekulturgut».

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